Als „Paginierung“ bezeichnet man es, wenn Inhalte einer Webseite auf mehrere Seiten verteilt werden. Angenommen du schreibst eine Blogserie und unterteilst diese in fünf Artikel, die jedoch alle zum selben Thema gehören. Dann legst du fünf Beitragsseiten an. Mit der Paginierung zeigst du Google jedoch, dass die Seiten zusammengehören und kannst diese mit entsprechenden Seitennummern versehen, zu denen der User problemlos navigieren kann.
Angewendet wird diese Methode unter anderem auch in Onlineshops oder bei Onlinemagazinen.

Was genau du bei der Paginierung beachten solltest, erklären wir dir in diesem Artikel.

Warum ist die Paginierung wichtig?

Das Paginieren der Seiten ist vor allem aus drei Gründen wichtig:

  1. Zum Verbessern der Usability
    Dank der Angabe der Seitenzahlen findet sich der User schneller zurecht und kann bei Bedarf ohne Umwege auf die gewünschte Seite „springen“.
    Da die Usability einer der wichtigsten Faktoren für die Suchmaschinenoptimierung ist, solltest du folglich großen Wert darauf legen.
  2. Zur Vermeidung von Duplicate Content
    Wenn sich die Inhalte der einzelnen Seiten sehr ähneln kann es passieren, dass Google diese als doppelten Content wertet, was sich wiederum negativ auf das Suchmaschinenranking auswirkt. Durch die Paginierung signalisierst du Google, dass die Inhalte kein doppelter Content sind.
  3. Damit die Suchmaschine sich besser zurecht findet
    Wenn du die entsprechenden Informationen für die Paginierung hinterlegst, registriert die Suchmaschine, dass es sich um verschiedene Seiten zum selben Thema handelt und kann dies entsprechend beurteilen und indexieren. Vergisst du die Paginierung, kann sich dies problematisch auf die Indexierung und somit auf das Ranking in der Suchmaschine auswirken.

In welcher Verbindung steht die Paginierung zur SEO?

Warum die Paginierung wichtig ist, haben wir dir bereits erklärt. Die Suchmaschinen können sich nur auf die Angaben verlassen, die sie von dir erhalten. Der Bot arbeitet automatisch und wertet demzufolge die ihm vorliegenden Daten aus. Hinterlegst du auf deiner Website also nicht, dass es sich um eine Paginierung handelt, kann der Bot es auch nicht wissen.

Diese Unwissenheit kann darin enden, dass Google dir zum einen doppelten Content „vorwirft“ und dich zum anderen abstraft, indem die Suchmaschine deine Seite weit hinten in den Suchergebnissen platziert oder sie sogar komplett aus dem Index entfernt. Soweit solltest du es also nicht kommen lassen.

Wann sollte ich die Paginierung verwenden?

Es gibt verschiedene Ausgangssituationen, in denen eine Paginierung aus SEO-Sicht Sinn macht. Wir möchten dir nachfolgend einige Beispiele auflisten:

  • Wenn du einen Blogartikel in verschiedene Bereiche unterteilst und jeweils eine separate Seite für den Bereich anlegst.
  • Wenn du mit Bilderstrecken arbeitest, bei denen jeweils nur ein Bild pro Seite angezeigt werden soll.
  • Wenn du für deinen Onlineshop mehrere Suchergebnisseiten anbieten möchtest.
  • Wenn du ein Forum betreibst, bei dem eine neue Übersichtsseite beginnen soll, wenn die alte beispielsweise bereits zehn Ergebnisse beinhaltet.

Die Attribute rel=“prev“ und rel=“next“ einfach erklärt

Damit die Suchmaschine erkennt, dass es sich um eine paginierte Seite handelt, musst du die Attribute rel=“prev“ und rel=“next“ verwenden. Diese werden in den <head> Bereich der Website eingebaut.
Dabei gehst du folgendermaßen vor:

  • Für die erste Seite der Serie
    Die erste Seite hat keine vorhergehende Seite, sodass hier lediglich der Verweis auf die Nachfolgeseite im <head> Bereich platziert werden muss. Dieser sieht folgendermaßen aus:
    <link rel=“next“ href=“http://www.urlbeispielseite.de/Nummerderfolgendenseite.html“>
  • Für die mittleren Seiten der Serie
    Im <head> Bereich jeder dieser Seiten setzt du sowohl einen Verweis auf die vorherige Seite als auch auf die nachfolgende Seite. Dies sieht folgendermaßen aus:
    <link rel=“prev“ href=“http://www.urlbeispielseite.de/Nummerdervorherigenseite.html“>
    <link rel=“next“ href=“http://www.urlbeispielseite.de/Nummerderfolgendenseite.html“>
  • Für die letzte Seite der Serie
    Die letzte Seite hat zwar eine vorhergehende, aber keine nachfolgende Seite, sodass hier lediglich der Verweis auf die vorhergehende Seite erfolgt. Auch diese muss im <head> Bereich der jeweiligen Seite hinterlegt werden, und zwar folgendermaßen:
    <link rel=“prev“ href=“http://www.urlbeispielseite.de/Nummerdervorherigenseite.html“>

Was kann ich bei der Paginierung falsch machen?

Gerade wenn du dich mit dem Thema nicht auskennst, kann es passieren, dass du deinen Text oder deine Produkte auf verschiedene Seiten aufteilen möchtest, aber hierbei Fehler machst. Damit dir dies nicht passiert, möchten wir nachfolgend auf die häufigsten Fehler eingehen.

  • Fehler 1 – Verwendung des Canonical Tags
    Den Canonical Tag setzt man ganz bewusst, wenn Seiten Inhalte haben, die sich fast 1:1 ähneln. In diesem Fall muss man der Suchmaschine erklären, dass dies absichtlich geschieht, beispielsweise wenn du verschiedene Kategorieseiten für ein- und dasselbe Produkt anlegst, weil dieses vielleicht in verschiedenen Farben oder Größen zur Verfügung steht. Andernfalls werten Suchmaschinen dies als Duplicate Content und kann dich hierfür abstrafen.
    Allerdings sollte der Canonical Tag nicht für die Paginierung verwendet werden, da er nichts damit zu tun hat.
  • Fehler 2 – Die Attribute werden falsch verwendet
    Viele Webseitenbetreiber setzen die Attribute rel=“prev“ und rel=“next“ in die Link Tags. Dies ist jedoch von den Suchmaschinen nicht erwünscht. Du solltest die Attribute daher immer in den <head> Bereich der entsprechenden Seite einbauen.
  • Fehler 3 – „noindex“ wird ausgewählt
    Soll eine Website nicht indexiert werden, vergibt man die Anweisung „noindex“. Dies ist per Klick im Content Management System (CMS) problemlos möglich und für die Folgeseiten einer Serie auch durchaus sinnvoll.

Angenommen, du hast eine Kategorie, die aus 20 Seiten besteht. Dann würde es keinen Sinn machen, wenn alle diese 20 Seiten in den Suchergebnissen auftauchen und sich hierdurch gegenseitig negativ im Ranking beeinflussen. Deshalb achtet man darauf, nur die erste Seite zu indexieren und die fortlaufenden Seiten vom Index auszuschließen, damit diese nicht gelistet werden.
Verwendest du jedoch auf Seite 1 wie oben beschrieben das Canonical Tag und vergibst parallel dazu die noindex-Anweisung, wird auch die erste Seite nicht gelistet, sodass keine deiner Seiten zu finden ist.

Was ist bei der Paginierung zu beachten?

Damit einzelne Seiten und deren Inhalte richtig erkannt werden, solltest du bei der Paginierung einiges beachten. Wir erklären dir nachfolgend, was in diesem Zusammenhang wichtig ist.

  • Die Attribute richtig verwenden
    Es ist wichtig, dass du für eine gelungene Paginierung die Attribute rel=“prev“ und rel=“next“ korrekt verwendest. Wie du dies machst, haben wir dir bereits oben beschrieben. Füge die Attribute in den <head> Bereich der jeweiligen Seite ein.
  • Verzichte auf das Canonical Tag
    Setze auf keinen Fall auf Seite 1 der paginierten Seiten ein Canonical Tag, sondern arbeite mit den oben genannten Attributen. Das Canonical Tag ist nur wichtig, um doppelten Content zu vermeiden. Es ist für die Paginierung aber nicht dienlich.
  • „noindex“ niemals für die erste Seite auswählen
    Verwende „noindex“ nur für die folgenden, aber niemals für die erste Seite deiner Paginierung. Andernfalls wird auch diese nicht indexiert, sodass keine deiner Unterseiten bei Google zu finden ist.
    Verzichtest du hingegen ganz auf „noindex“, werden alle Seiten gelistet, was ebenfalls Unsinn ist.

Welche Alternativen zur Paginierung gibt es?

Als gute Alternativen zur Paginierung können wir vor allem die beiden folgenden Varianten empfehlen:

  • Infinite Scrolling
    Beim Infinite Scrolling kann der User theoretisch sämtliche paginierten Inhalte über eine Seite abrufen. Dies bedeutet, dass die weiteren Inhalte, die beispielsweise auf den Seiten zwei, drei usw. stehen würden, durch das Scrollen automatisch abgerufen und direkt geöffnet werden, ohne dass der User eine neue Seitenzahl anklicken und zuerst hierhin weitergeleitet werden muss. Auf diese Weise lassen sich auch sehr lange Inhalte problemlos auf einer Seite darstellen.
    Damit alles reibungslos funktioniert, kommt JavaScript zum Einsatz. Nutzt der User JavaScript nicht, werden ihm weiterhin die zur Verfügung stehenden Seiten angezeigt, sodass er diese, um sie aufrufen zu können, aktiv anklicken muss.
    Für den Nutzer hat die Nutzung von JavaScript in Verbindung mit dem Infinite Scrolling den Vorteil, dass er eben nicht erst verschiedene Seiten anklicken muss, sodass diese Variante als sehr benutzerfreundlich gilt.
  • View-all-Page
    Du kannst deiner Paginierung eine View-all-Ansicht hinzufügen. Hierbei handelt es sich um eine Komplettansicht der zur Verfügung stehenden Seiten.
    Für reine Textinhalte mag diese Variante sehr gut funktionieren und sie erweist auch als benutzerfreundlich. Wenn du jedoch beispielsweise Videos oder Bilder als hauptsächlichen Content verwendest, solltest du diese Methode nicht nutzen. In diesem Fall würde sich die View-all-Page nämlich sehr schlecht auf die Ladezeiten deiner Website auswirken. Da diese ein wichtiger Rankingfaktor für Google sind, solltest du das Risiko nicht eingehen und stattdessen die übliche Form der Paginierung wählen.

Paginierung mit einem Plug-in

Wenn du dir die Paginierung selbst nicht zutraust, hast du auch die Möglichkeit, diese mit einem Plug-in umzusetzen. Es werden vor allem für WordPress Plug-ins für die Verbesserung der Paginierung angeboten. So kannst du beispielsweise mit „WP-Pagenavi“ arbeiten. Das Plug-in wird einfach installiert und aktiviert und schon kannst du loslegen.

Die Vorteile der Plug-ins liegen nicht nur in der einfachen Bedienung, sondern bestehen auch darin, dass du hiermit die Seitenzahlen an das Design deiner Website anpassen kannst. Wichtig ist jedoch, dass du nach der Verwendung des Plug-ins testest, ob deine Seite weiterhin reibungslos funktioniert.

Tipp
Wenn du auf die Verwendung eines Plug-ins verzichten möchtest, kannst du selbstverständlich auch einen Profi beauftragen, der die Sachen für dich perfekt umsetzt.

Fazit zur Paginierung

Die Paginierung sehr langer Inhalte ist überaus wichtig, und zwar nicht nur für die Usability, sondern auch für die SEO (Suchmaschinenoptimierung). Du kannst die Paginierung nutzen, um sehr lange Inhalte auf mehrere Unterseiten aufzuteilen. Damit diese nicht als doppelter Content gewertet und auch nicht doppelt indexiert werden und sich hierdurch gegenseitig im Ranking behindern, setzt du die Paginierung ein.
Google kann anhand dieses Inhaltsverzeichnisses feststellen, welche Unterseiten zueinander gehören, sodass diese nicht als doppelter Content gewertet werden. Durch das Setzen von „noindex“ verhinderst du zudem, dass die auf Seite 1 folgenden Seiten ebenfalls indexiert werden.
Für die Paginierung arbeitest du mit den Attributen rel=“prev“ und rel=“next“, die du im <head> Bereich der jeweiligen Seite einfügst.
Die Paginierung ist sinnvoll bei

  • Langen Textinhalten, die du auf verschiedene Seiten aufteilen möchtest
  • Onlineshops mit vielen gleichen Kategorieseiten
  • Langen Bildstrecken
  • Langen Suchergebnislisten in Onlineshops
  • Foren, die die Suchergebnisse aufteilen möchten