Der Aufbau einer URL (Uniform Resource Locator) wirkt im ersten Moment etwas kompliziert, ist es aber eigentlich gar nicht. Wir möchten dir in diesem Artikel erklären, aus welchen Teilen sich eine URL zusammensetzt und was du beachten solltest.

Das folgende Beispiel: http://www.beispielseiteabcde.de dient als Grundlage in diesem Text.

Das Protokoll

In Bezug auf die oben genannte URL ist mit „Protokoll“ der Teil „http:“ gemeint. Das sogenannte hypertext transfer protocol findest du bei den meisten URLs, denn es ist ein essenzieller Bestandteil. Es wird dazu benötigt, Daten in ein im Internet gängiges HTML-Format zu übertragen.

Neben „http:“ gibt es weitere Protokolle, und zwar:

  • https:
    notwendig, um ein Dokument in HTML zu übertragen
  • ftp:
    hiermit können Daten auf einem Computer hochgeladen, übertragen und vom anderen Computer heruntergeladen werden
  • file:
    hiermit können Dateien, die auf einem lokalen Laufwerk gespeichert sind, direkt über den Browser – also beispielsweise über Google Chrome – geöffnet werden
  • pop3
    post office protocol Version 3
  • news:
    netnews transfer protocol
  • mailto:
    dient der E-Mail-Abwicklung mittels eines SMTP-Servers

Übrigens: Damit die jeweilige URL aufgerufen werden kann, musst du nach „http:“ ein „//“ setzen.

Der Dienst

Als Dienst einer URL bezeichnet man den Teil „www.“. Dies bedeutet „world wide web“. Es signalisiert, dass es sich um einen im HTML-Format agierenden Dienst für Internetseiten handelt.

Vielleicht ist dir schon einmal aufgefallen, dass du bei den meisten Domains sowohl eine Eingabe mit „www.“ als auch eine Eingabe ohne „www.“ vornehmen kannst und dennoch bei der gewünschten Seite landest.

Das liegt daran, dass die meisten Anbieter automatisch beide Varianten einrichten und eine Weiterleitung auf die richtige Domain erstellen. Hierdurch wirst du zum einen immer an das richtige Ziel weitergeleitet und zum anderen wird doppelter Content (Duplicate Content) vermieden. Diesen würden Google und Co. abstrafen.

Die Domain

Nach „http://www.“ folgt die eigentliche Domain, also der Name deiner Website. In unserem Beispiel ist dies „beispielseiteabcde.de“.

Allerdings muss man hier zwischen der Hauptdomain und der Subdomain unterscheiden.

  • Hauptdomain
    In unserem Beispiel ist „.de“ die Hauptdomain (top level domain). Zudem gibt es unter anderem die folgenden weiteren Hauptdomains: „.net“, „.org“, „.info“, „.biz“.Hierbei handelt es sich um themenspezifische top level domains.
    Alternativ dazu existieren die länderspezifischen top level domains, zu denen auch „.de“ gehört. Weitere Länder-Domains sind beispielsweise „.at“, „.ch“ oder „.uk“.
  • Subdomain
    Die Subdomain ist in unserem Beispiel der Teil „beispielseiteabcde“. Sie steht immer links neben der Hauptdomain und wird mit einen Punkt von dieser getrennt. Die Subdomain wird als „second level domain“ bezeichnet. Beispielsweise kann sie ein Name sein, der sich aus Vor- und Nachnamen zusammensetzt. Wenn du also eine Domain unter deinem Namen anlegen möchtest, kannst du als Subdomain beispielsweise wählen „vornamenachname“ oder „vorname-nachname“.
  • 2. Subdomain
    Hierbei handelt es sich wiederum um eine tiefere Ebene, die unterhalb der Subdomain und unterhalb der Hauptdomain „agiert“. Deshalb wird diese third level domain oder sub level domain ganz nach links hinter „http://www.“ gesetzt und abermals mit einem Punkt von der Subdomain getrennt. Angenommen, du bietest für deine Website einen Blog an. Dann hast du die Möglichkeit, diesen als Kategorie anzulegen oder dich für das Anlegen einer Subdomain „Blog“ zu entscheiden.
    Dies würde dann beispielsweise folgendermaßen aussehen: „blog.beispielseiteabcde.de“, also „third-level-domain.subdomain.hauptdomain“.

Der Pfad

Als „Pfad“ werden die Verzeichnisse innerhalb der URL bezeichnet.

Angenommen, du betreibst eine Website zum Thema „Reisen“ und legst eine Kategorie „Reiseangebote“ an oder entscheidest dich, aus deinem Blog keine third level domain, sondern eine Kategorie zu machen.

Dann wäre der Pfad entweder „/reiseangebote“ oder „/blog“.

Im Gegensatz zu den Domains wird der Pfad demzufolge mit einem „/“ von den restlichen Elementen der URL abgetrennt.

Dies könnte im Gesamtbild folgendermaßen aussehen:

„http://www.beispielseiteabcde.de/reiseangebote“ oder „http://www.beispielseiteabcde.de/blog

Da der Pfad ein Verzeichnis ist, kannst du sämtliche Dateien, die in dieses Verzeichnis gehören, jeweils hierhin hochladen.

Außerdem kannst du die Verzeichnisstruktur noch ausweiten. Angenommen deine Reiseangebote unterteilen sich in die Kategorien „Schweiz“, „USA“ und „Ägypten“. Dann könntest du ein Unterverzeichnis („Schweiz“) zum Verzeichnis („Reiseangebote“) anlegen. Auch dieses wird wieder mit einem „/“ vom Rest abgetrennt.

Beispielstruktur einer URL

„http://www.beispielseiteabcde.de/reiseangebote/schweiz“ oder
„http://www.beispielseiteabcde.de/reiseangebote/usa“ oder
„http://www.beispielseiteabcde.de/reiseagebote/ägypten

Einzelne Inhalte kannst du in das gewünschte Verzeichnis verschieben.

Die Datei

Des Weiteren ist eine URL in verschiedene Dateien unterteilt. Eine hiervon ist die Startdatei. Diese öffnet sich, wenn du im Browser keine spezielle Datei-Bezeichnung eingibst. Schreibst du also „http://www.beispielseiteabcde.de“ in den Browser, wirst du automatisch zur Startdatei bzw. zur Startseite weitergeleitet.

Diese Startdatei trägt den Namen „index.htm“. Sie befindet sich im Stammverzeichnis auf dem jeweiligen Server.

Dies bedeutet: wenn du „http://www.beispielseiteabcde.de/index.htm“ in die Adresszeile des Browsers eingibst, wirst du ebenfalls an „http://www.beispielseiteabcde.de“ weitergeleitet. Du kannst dir diese Mühe also sparen.

URL und Suchmaschinenoptimierung: Was ist zu beachten?

Werden URLs automatisch generiert, entsteht hierdurch oft eine Kombination aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen. Diese jedoch sind weder suchmaschinen- noch nutzerfreundlich. Deshalb solltest du beim Anlegen der URLs darauf achten, dass diese „sprechen“.

„Sprechende“ URLs sind die URLs, bei denen der Nutzer und die Suchmaschine zumindest erahnen können, worum es geht.

Hinsichtlich der Suchmaschinenoptimierung erweist es sich als vorteilhaft, wenn du zudem Keywords in der URL unterbringst. In Bezug auf das obige Beispiel könnte dies sein: „http://www.beispielseiteabcde.de/reiseangebote/guenstige-reisen“.

Dieses Keyword und eine übersichtliche URL-Struktur sorgen außerdem dafür, dass sich der User bei dir problemlos zurechtfindet. Wenn er bereits auf deiner Website unterwegs war, dann weiß er wahrscheinlich, dass es das Verzeichnis „reiseangebote“ gibt und dass es dort wiederum ein Unterverzeichnis „guenstige-reisen“ gibt. Die Chance, dass er diese Begriffe direkt in die URL einträgt, sind also groß.

Welche Parameter sind beim Erstellen der URL erlaubt?

Wenn du deine Domain anmeldest, solltest du darauf achten, dass die URLs keine „verbotenen“ Parameter enthalten.

Grundsätzlich darf deine URL die folgenden Elemente enthalten:

  • Buchstaben (groß und klein)
  • Ziffern von 1 bis 9
  • Sonderzeichen „-“  „_“  „.“  „~“

Inzwischen sind unter Umständen auch die Umlaute „ä“, „ö“ oder „ü“ erlaubt. Allerdings werden diese teilweise automatisch in eine andere Schreibweise umgewandelt.

Tipps zum Finden des Domainnamens

Nach einem Domainnamen zu suchen, der zu dir passt und der dein Angebot widerspiegelt, der gleichzeitig aber einprägsam ist, ist nicht so einfach. Wir möchten dir nachfolgend einige Tipps geben, die du bei der Suche nach einem geeigneten Namen beachten solltest.

  1. Verwende den Markennamen oder ein Keyword
    Sowohl für die Suchmaschinen als auch für die Nutzer ist es wichtig, dass du einen Domainnamen verwendest, der entweder den Markennamen oder ein wichtiges Keyword enthält.
    Achte bei der Verwendung eines Markennamens jedoch darauf, dass du keine Rechte Dritter verletzt und lasse den Namen ggf. selbst eintragen, um ihn zu schützen.
    Wenn du eine URL mit Keyword verwenden möchtest, recherchiere zuvor, welche Keywords wirklich sinnvoll sind und welche von deiner Zielgruppe bevorzugt gesucht werden.
  2. Sei unverwechselbar
    Orientiere dich mit dem Domainnamen nicht zu sehr an anderen. Dies kann dazu führen, dass am Ende zwei nahezu identische Namen bestehen und dass deine Kunden am Ende fälschlicherweise auf einer anderen Website landen.
    Angenommen, du heißt mit Nachnamen „Schmitt“. Dann könntest du eine Domain aus „VornameSchmitt“ wählen. „Schmitts“ gibt es allerdings in verschiedenen Schreibweisen, sodass das Risiko, dass jemand mit dem gleichen oder einer abgewandelten Form deines Namens bereits die entsprechende Domain besitzt, recht groß ist.
    Gibt es schon eine ähnliche Domain, verwende am besten einen neuen Namen.
    Existieren keine ähnlichen Domains, macht es eventuell Sinn, dass du dir auch Domains mit ähnlicher Schreibweise, also beispielsweise „Schmidt“ oder „Schmid“ sicherst. Jeder, der den Namen ausversehen falsch eingibt, landet dann immer noch bei dir.
  3. Vermeide Bindestriche und Umlaute
    Wenn möglich, verzichte auf die Verwendung von Bindestrichen oder Umlauten. Nur wenige User werden instinktiv einen Bindestrich setzen. Wenn du also mit deinem Vor- und Nachnamen arbeitest, schreib diese am besten zusammen.
    Bei Umlautdomains ist es ähnlich. Diese sind zwar inzwischen durchaus üblich. Allerdings sind die Gedanken der meisten User nach wie vor bei der Schreibweise „ue“, „ae“ oder „oe“.
    Möchtest du auf diese Elemente nicht verzichten, sichere dir am besten auch die Domain ohne Bindestrich und mit „ae“ statt „ä“ usw.
  4. Verfügbarkeit prüfen
    Damit du eine Domain registrieren kannst, musst du zunächst einmal schauen, ob diese überhaupt verfügbar oder möglicherweise bereits vergeben ist. Dies kannst du direkt bei dem Anbieter testen, bei dem du die Domain später registrieren möchtest.